Ein chronischer Tinnitus kann mit einem hohen Leidensdruck verbunden sein. Die störenden Töne im Ohr hemmen die Konzentrationsfähigkeit, stören bei der Arbeit und können zu einer psychischen Belastung werden. Welche Ursachen dem Ohrensausen zugrunde liegen und wie es behandelt werden kann, erfahren Sie hier.
Was ist Tinnitus?
Mit Tinnitus werden Ohrgeräusche bezeichnet, die im Körper des Patienten entstehen. Für andere Menschen sind die Geräusche nicht hörbar. Umgangssprachlich wird der Tinnitus auch Ohrensausen genannt. Allerdings tritt er nicht nur in Form von Ohrensausen auf, sondern auch als Pfeifen, Summen, Surren oder Klingeln. Gefährlich ist ein Tinnitus nicht. Für viele Betroffenen stellt er jedoch eine Belastung im Alltag dar.
Ohrgeräusche können vorübergehend auftreten, aber auch dauerhaft bestehen. Stärke und Qualität der Töne im Ohr variieren, wodurch unterschiedliche Belastungsgrade entstehen. Wird das Ohrensausen als laut und störend empfunden, führt dies zu Stress bei den Patienten. Eine Einschränkung der Arbeitsfähigkeit sowie seelische Störungen wie Depressionen sind keine Seltenheit.
Ursachen für Ohrensausen
In der Medizin wird zwischen einem objektiven und subjektiven Tinnitus unterschieden. Ein objektives Ohrensausen kann mittels bestimmter Geräte gemessen und nachgewiesen werden. Das subjektive Ohrensausen beruht auf einer Wahrnehmungsstörung und ist nicht messbar.Häufige Gründe für Tinnitus sind:
- Ohrenentzündungen
- Hörsturz
- verlegter Gehörgang
- Schwerhörigkeit
- Blutdruckänderungen und Durchblutungsstörungen
- Kieferfehlstellungen
- Probleme mit der Halswirbelsäule oder Nackenmuskulatur
Lärm oder Stress können ebenfalls das Ohrensausen auslösen oder verstärken. Und auch bei einigen Medikamenten tritt Ohrensausen als Nebenwirkung auf.
Was hilft bei Tinnitus?
Eine spezifische Therapie des Ohrensausens ist nur möglich, wenn die Ursache identifiziert wird. In vielen Fällen wird jedoch kein Grund für die Töne im Ohr gefunden und Mediziner sprechen von einem subjektiven Tinnitus oder idiopathischen Tinnitus. Die Behandlung muss symptomatisch erfolgen und setzt an der Geräuschminderung an. Möchten Patienten selbst etwas gegen das Ohrensausen tun, haben sich folgende Maßnahmen bewährt:
Das können Sie selbst tun
Ohrensausen setzt oft plötzlich ein und kann in jeder Situation auftreten. Kommt Lärm als Auslöser infrage, hilft es oft, sich aus der lauten Umgebung zurückziehen. Tritt das Ohrensausen häufiger auf, kann Stress ein möglicher Grund sein. Aktive Entspannungsübungen, Stressreduktion auf der Arbeit und im Privatleben sowie die Soundtherapie sind wirkungsvolle Maßnahmen gegen die Töne im Ohr. Eine Soundtherapie besteht aus dem Abspielen leiser Musik oder beruhigender Hintergrundgeräusche. Zur Linderung eines Tinnitus ist der Weg zum Hörakustiker sinnvoll. Spezielle Tinnitus-Retrainer wählen bei Hörakustik Vehr mit Ihnen gemeinsam die richtige Therapie aus. Diese Maßnahmen können zu einer Ablenkung von den Tinnitus-Geräuschen führen.
Dann sollten Sie einen Arzt aufsuchen
Halten die Tinnitus-Geräusche länger als 12-24 Stunden an und werden zur Belastung, sollten Sie nicht zögern, einen Arzt aufzusuchen. Der richtige Ansprechpartner in diesem Fall ist der Hals-Nasen-Ohren-Arzt (HNO-Arzt). Die besten Behandlungschancen ergeben sich, wenn die Ursache für das Pfeifen oder Rauschen im Ohr identifiziert wird. Der HNO-Arzt kann den Gehörgang professionell reinigen und Medikamente gegen vorhandene Entzündungen verschreiben. Mit weiterführenden Untersuchungen lassen sich zugrunde liegende Erkrankungen diagnostizieren.
Hörgeräte mit Tinnitus-Noiser – Hilfe bei Ohrensausen und Schwerhörigkeit
Wenn Ohrgeräusche nur gelegentlich auftreten, nicht lange anhalten und keine Beeinträchtigung für die Betroffenen darstellen, ist eine Behandlung in der Regel nicht notwendig. Ein chronischer Tinnitus, der länger als drei Monate besteht und mit einem Leidensdruck für die Patienten verbunden ist, bedarf jedoch einer Therapie. In vielen Fällen geht das chronische Ohrensausen mit einer Schwerhörigkeit einher. Ein Hörgerät mit Tinnitus-Noiser verschafft Erleichterung: Die Hörfähigkeit wird verbessert und das Ohr vom Ohrensausen abgelenkt.
So funktioniert ein Tinnitus-Noiser
Bei einem chronischen Ohrensausen kann der Tinnitus-Noiser als Therapie fungieren. Vielen Betroffenen hat er bereits dabei geholfen, die Beschwerden deutlich zu lindern. Das Gerät erzeugt beim Tragen ein leises Rauschen. Dies ist aber weder störend noch belastend. Die Funktionsweise beruht auf einer Wahrnehmungsänderung. Das konstante Geräusch bewirkt eine Filterung im Gehirn: Die Töne des Ohrensausens und das Noiser-Rauschen werden mit der Zeit als irrelevant eingestuft und ausgeblendet. Die verschiedensten Modelle solcher Geräte sind inzwischen verfügbar. Viele lassen sich per App steuern und das Noiser-Geräusch lässt sich nach den eigenen Wünschen auswählen und einstellen.
Tinnitus-Noiser anpassen mit den Akustik-Experten von VEHR
Diagnostiziert ein HNO-Arzt einen Tinnitus und/ oder eine Schwerhörigkeit, übernehmen die Krankenkassen in der Regel die Kosten für Geräte mit Tinnitus-Funktion, da mit dem Tragen eine klare Steigerung der Lebensqualität verbunden ist. Nicht nur wird das Ohr vom belastenden Pfeifen oder Klingeln abgelenkt, auch das Hören von Umgebungsgeräuschen und die uneingeschränkte Teilnahme an Unterhaltungen ist wieder möglich. Die Akustik-Experten von VEHR beraten Sie gerne. Mit viel Erfahrung und Geduld finden wir eine passende Hörlösung für Sie.